
In seiner neu veröffentlichten Forschungsarbeit widmet sich unser Vereinsmitglied Damien Ney der Frage, wie historische Computerspiele Geschichte modellieren, erzählen und erlebbar machen.
Auf Basis aktueller Studien, darunter der Jahresbericht 2023 des Verbands der deutschen Games-Branche und die JIM-Studie, belegt die Arbeit: Fast die Hälfte der deutschen Bevölkerung spielt regelmäßig digitale Spiele. Damit sind Games ein fester Bestandteil unserer Kultur und ein relevantes Forschungsfeld der Geschichtswissenschaft.
Im Mittelpunkt der Studie stehen die Spiele Civilization VI und Crusader Kings III, die exemplarisch zeigen, wie historische Narrative nicht nur erzählt, sondern durch Regeln, Systeme und Spielerentscheidungen aktiv erzeugt werden.
Die Forschungsarbeit entwickelt ein Analysemodell für historische Spiele, das auf Ansätzen von Nico Nolden, Carl Heinze, Adam Chapman und Jeremiah McCall aufbaut. Dieses Modell erlaubt es, historische Darstellungen in Games nicht nur auf narrativer Ebene, sondern auch im Hinblick auf Spielmechaniken, Regeln und Entscheidungslogiken z untersuchen.
In einer autoethnografischen Untersuchung wurden beide Spiele über mehrere Stunden gespielt, videografisch dokumentiert und anhand des Modells analysiert. So konnte empirisch überprüft werden, wie Spieler*innen durch Interaktion mit dem Spielsystem historische Prozesse interpretieren, beeinflussen und rekonstruieren.
Das Fachbuch ist unter folgendem Link erhältlich: